Waldromantik

Feucht-warm war das Moos, der Nieselregen zauberte eine abstrakte Romantik. Das Mädchen war geplagt von der Krankheit unserer Gesellschaft: Hektik ohne Ziel, Fleiß ohne Sinn, rastlos, haltlos, planlos lief sie suchend weiter. Längst vergessen war die vermeintlich unbeschwerte Kindheit, die uns schon früh in die Schubladen der Erwachsenen-Welt zu Pressen vermochte.

Doch die Natur folgt ihrem eigenen Plan... wir brauchen sie, wir können nicht ohne sie - und ohne sie gäbe es kein Uns - da helfen nicht unsere technischen Wunderwerke der neuen Welt, der letzten Jahrzehnte des Fortschritts... die Natur fordert ihren Tribut. wir können niemals mehr als sie zu verletzten in unserem kurzen leben... sie wird überleben, auch uns überleben.

Da erwacht der Baum, an dessen borkiger Rinde sie erschöpft lehnte. Er wusste seit Urzeiten genau, was dem Mädchen aus der fernen großen Stadt fehlte... er ergriff das zarte Geschöpf... genauso nackt, wie sie das Licht der Welt erblickte hielt er sie in unnachgiebiger Macht, beschützte sie, gab ihr Halt, forderte ihre bedingungslose Hingabe und lies sie spüren, was der nun unwirklich verblassende Alltag ihr niemals zu schenken vermochte...

 


Die Idee zu diesem Setting kam mir in der Nacht... er hatte zu tun mit dem Schwermut des Alltags, mit einem Horrorfilm aus der Jugend, mit dem Faible für Fantasy und Natur... und natürlich auch einer Prise Dominanz und Hingabe.

Es war für mich ein Shooting-Marathon, der seinen Ursprung in dem ersten und schon lange überfälligen Shooting mit Annett zusammen mit Marina in der Heide fand und in diesem von Niesel und Schauern geschwängerten Wald sein Finale fand...  mit samt der Kamera, Blitzanlage im Bollerwagen unserer Klamotten... es war am Ende des Tages einfach alles klamm... meine Zauberkraft, dem alten Baume Leben einzuhauchen beschränkte sich zwar auf kräftige Arme und Künste in Bildbearbeitung und dem Zeichnen mit Grafik-Tablett, aber ich denke, das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen!

Model: Annett Hörding-Rohrig

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